Wanze im Laub

Was man im Herbstgarten für Insekten tun kann

Die Insekten in der Schweiz sind stark bedroht, wie der jüngste Bericht des Forums für Biodiversität zeigt. Naturnahe Gärten werden als Lebensräume daher immer wichtiger. Entscheidend ist für Insekten nicht nur das Blütenangebot im Sommerhalbjahr, sondern auch die Gartenpflege im Herbst. Mit diesen Tipps können wir Insekten und anderen Kleinstlebewesen das Überwintern erleichtern.

Weniger ist mehr, lautet die Devise für die Gartenpflege im Herbst. Wer einen Kompromiss findet zwischen Aufräumen und Seinlassen, tut sich und der wilden Natur den grössten Gefallen. Nicht nur Insekten, sondern auch eine Vielzahl verschiedenster Kleinstlebewesen von Spinnen über Asseln bis zu Tausendfüsslern profitiert davon, wenn wir die folgenden Dinge beachten.

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Marienkäfer im Herbstlaub
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pixabay.com/julus_hagen

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Laub liegen lassen

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Laub bildet eine schützende Schicht für alle Insekten und Kleinstlebewesen, die im Boden überwintern. Dazu gehören viele Schmetterlinge, insbesondere Nachfalter, aber auch viele Laufkäfer, Hummeln und einige Wildbienenarten. Wer das Laub im Garten liegen lässt, sorgt zudem dafür, dass die humusbildenden Bodenorganismen ihre Tätigkeit auch während des Winters ausüben können. Neben Laub eignen sich auch Mulchschichten aus Stroh oder Schilf, um Insekten und Bodenlebewesen das Überwintern zu erleichtern.

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Wilde Karde mit Spinnennetz im Winter
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pixabay.com/theotherkev

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Abgestorbene Pflanzenstängel stehen lassen

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Abgestorbene Pflanzenstängel bieten Insekten Unterschlupf. Ausserdem dienen Pflanzenstängel manchen Wildbienenarten als Niströhren, in denen die nächste Generation den Winter überdauert, bevor sie im Frühling ausfliegt. Deshalb gilt: Wenn möglich, abgestorbene Pflanzenstängel stehen lassen. Wer trockene Stängel dennoch entfernen will, kann sie unzerkleinert aufhäufen, sodass Wildbienen und Co. bis zum Frühjahr darin verbleiben können. Künstliche Wildbienen-Nisthilfe müssen im Winter mit einem Gitter vor hungrigen Vögeln geschützt werden.

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Gras mit Raureif
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pixabay.com/maky_orel

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Stauden und Gräser erst im Frühjahr schneiden

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Manche Schmetterlingsarten, wie der Schwalbenschwanz, überwintern als Puppe an Pflanzenteilen angehaftet. Um die Puppen nicht zu zerstören, schneidet man Stauden und Gräser erst im Frühjahr zurück. Eine ungemähte Wiesenecke ist ein weiteres Refugium. In dichtes, altes Gras ziehen sich zum Beispiel Siebenpunkt-Marienkäfer im Winter gerne zurück.

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Biene auf einem Winterling
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pixabay.com/pezibaer

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Frühblüher und insektenfreundliche Stauden pflanzen

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Um Faltern, Bienen und Hummeln den Start ins Frühjahr zu erleichtern, kann man jetzt im Herbst Frühblüher wie Winterlinge, Schneeglöcklein, Krokusse, Blausterne, Strahlenanemonen, kleine Narzissen und früheste Wildtulpen setzen. Im Kleingarten ergänzt die Kornelkirsche das frühe Nektarangebot. Ist mehr Platz da, können Weiden und Hasel dazukommen.

Jetzt im Herbst ist auch die ideale Pflanzzeit für diverse, insektenfreundliche Stauden. Damit die Insekten von Frühling bis Herbst Nahrung finden, gilt es bei der Staudenwahl auf unterschiedliche Blühzeitpunkte zu achten. Ausserdem bieten sich Dauerblüher wie Braunelle oder Blutroter Storchenschnabel an. 

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Bericht zum Zustand der Insekten in der Schweiz

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Der Zustandsbericht «Insektenvielfalt in der Schweiz», den das Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz im September 2021 publiziert hat, zeichnet ein düsteres Bild. Die Vielfalt und Grösse der Insektenbestände ist nicht im Mittelland stark zurückgegangen, sondern mittlerweile auch im Jura und in den Alpen. Die Forschenden gehen von ähnlich grossen Verlusten wie etwa in Deutschland aus, wo die Biomasse der Fluginsekten in den vergangenen 30 Jahren um mehr als 75 Prozent zurückgegangen ist. Um die teils dramatischen Entwicklungen zu stoppen, schlagen die Autor*innen verschiedene Massnahmen vor, eine davon sind naturnahe Gärten. 

Gespeichert von Wolfgang Meier (nicht überprüft) am Do., 21.10.2021 - 18:47

Sehr geehrte Damen und Herren
sie schreiben, was den Insekten zum Überwintern hilft und dies müsste beim Kauf von Pflanzen in den Gärtnereien einfach mitgegeben werden. Einheimische Bepflanzungen von Hecken, Sträuchern wie andere einheimische Pflanzen werden in neuen Gärten nicht gepflanzt stattdessen werden Neophyten gepflanzt ohne Ende Kirschlorbeer... etc. Sommerflieder... es gehört europa- schweizweit verboten, dass solche Neophyten bei Neuanlagen von Gärten bei Häusern gepflanzt werden können. Und der Gartentipp für den Herbst gehört allen Huas- und Hobbygärtnern für die Insekten mitgegeben, denn die meisten lassen das Laub in ihren Gärten verschwinden, es kommt entweder in die Biotonne, Kompost, oder gar in den normalen Müll. So erlebe ich dies hier in der Schweiz.

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