Wasser hat in jedem Garten Platz. Das beweist dieser kleine, aber feine Reihenhausgarten in Bern-Bümpliz. So gestalten unsere Naturgarten-Profis - eine vorher/nachher-Geschichte aus der Januar/Februar-Ausgabe 2025 des Magazins «Bioterra».
Text: Sandra Weber
Bilder: Jonas Spengler

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Ausgangslage
Der 2017 übernommene Garten, ein schmales, rechteckiges Grundstück von 110 m2, bestand grösstenteils aus Rasen und einer Thujahecke. Ein Plattenweg führte schnurgerade zum Gartentor. Die Grenze zum Nachbarn wurde von einer verwilderten Staudenrabatte gesäumt. Die Artenvielfalt war gering, und es gab keinen nennenswerten Sitzplatz.

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Das Projekt
Der Garten wird von Grund auf neu gestaltet. Statt Rasen möchte die Besitzerin verschiedene horizontale und vertikale Strukturen, mehr Artenvielfalt und zwei Sitzbereiche. Nach Möglichkeit soll ein Wasserelement in den Garten integriert werden. Die offenen Grenzen dürfen bleiben, die bestehende Rabatte benötigt eine Auffrischung. Zusätzlich ist ein Beet für Sommerblumen gewünscht.
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Neue Wegführung
Neu, aber mit den alten Tessiner Gneis- Platten gesetzt, führt der Weg vom bewusst schräg gesetzten Lärchenholzsteg zum Gartentor des toleranten Nachbarn. Die Thuja blieben, der eigene Ausgang wurde mit Eiben geschlossen, um dem Sitzplatz Privatsphäre und Sichtschutz zu geben. Die humose Blumenrabatte unter dem Apfelbaum mit vier verschiedenen Sorten bietet Platz für Mitbringsel aus dem Schrebergarten.


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Wasser marsch!
Um die rechteckige Fläche aufzubrechen, wurde eine halbhohe Trockenmauer aus Plasselber Quarzsandstein in die Gartenmitte gesetzt. Mit Kies befüllt und mit Wildstauden bepflanzt, grenzt sie den hinteren Sitzplatz ein und bildet einen schönen Hintergrund für den asymmetrischen Teich. Eine Umwälzpumpe lässt einen Wasserlauf über verschiedenfarbig glänzende Steine in den Teich sprudeln.
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Vielfalt im Kleinen
Ein Grossteil der Fläche wurde mit Wandkies gestaltet, am Teich für feuchtigkeits-, an Land für trockenheitsliebende Wildstauden wie Natternkopf Echium vulgare, Wegwarte Cichorium intybus, Kartäuser-Nelke Dianthus carthusianorum, Zwerg-Glockenblume Campanula cochleariifolia und Wundklee Anthyllis vulneraria. Die alte Rabatte wurde verbreitert und u. a. mit Schwarzem Geissklee, Blutrotem Storchschnabel und Berg-Aster bepflanzt.
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Zertifizierte Bioterra-Fachbetriebe
Zu Bioterra gehören schweizweit über 100 zertifizierte Naturgarten-Fachbetriebe, die Sie dabei unterstützen, einen Natur- bzw. Biogarten anzulegen und zu unterhalten. Unsere Betriebe sind darauf spezialisiert, Mosaike aus verschiedenen Lebensräumen zu schaffen, in denen sich Mensch, Tier und Pflanze gleichermassen zu Hause fühlen.
Den hier porträtierten Garten hat Simon Winzenried geplant. Ursprünglich Lithograf, lernte er den Trockenmauerbau vor 20 Jahren im Zivildienst kennen. Heute ist er Inhaber, Planer und Kommunikator von lamur GmbH mit Schwerpunkt Trockenmauerbau. Zur Website.
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