Gestalteter Naturgarten, Bild: Samuel Glauser

Chillen und grillen

Südländisch entspannt wirkt der Garten im Berner Seeland – optisch übergangslos in die umgebende Wiesen- und Waldlandschaft eingebettet. So gestalten unsere Naturgarten-Profis - eine vorher/nachher-Geschichte aus der März-Ausgabe 2023 des Magazins «Bioterra».

Von Carmen Hocker
Bilder: Samuel Glauser

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Garten vor der Umgestaltung

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Ausgangslage

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Das Rückgrat des Umschwungs bildete eine Hecke mit einheimischen Wildsträuchern. Die restliche Fläche mit Rasen und vereinzelten Gemüsebeeten lag brach und wirkte eher trostlos. Eine bestehende Feuchtmulde entpuppte sich auf den zweiten Blick als wertvoller Lebensraum – dank verschiedener Pflanzen, die das Wasser im Gleichgewicht hielten.

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Plan der Umgestaltung von Samuel Glauser

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Das Projekt

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Nach der Umgestaltung sollte der Garten ein Ort für die ganze Familie werden, vor allem auch für die drei Kinder. Gestalter Samuel Glauser teilte die rund 300 m2 grosse Fläche deshalb in verschiedene Bereiche ein, die durch ein Wegenetz aus Reutiger Mergel verbunden sind: ein Sitzplatz samt Feuerring, Hoch- und gemischte Staudenbeete, eine Sandgrube, ein Brunnen, ein Bachlauf und eine aufgewertete Feuchtzone.

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Wechselfeuchtes Artenreich

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Die ehemals verwaiste Feuchtmulde ist heute ein Blickfang, da der Teichrand durch Pflanzungen ergänzt wurde. Der Bachlauf führt nur Wasser, wenn die Kinder über Stunden den Brunnen zum Überlaufen gebracht haben oder nach starkem Regen. Für alle spannend ist das Beobachten von Fröschen, Molchen und Libellen. Die Pflasterung aus ziegelroten Porphyr-Steinen wurde auf Wunsch der Bauherrschaft verfugt, da sie den Übergang vom Garten zum Wintergarten bildet.

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Gestalteter Naturgarten, Bild: Samuel Glauser

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Ein Baum als Herzstück

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Wo vorher eine plane Fläche war, gibt es jetzt verschiedene Strukturen. Im Zentrum wurde eine heimische Hochstamm-Felsenbirne gepflanzt, deren Laub sich im Herbst leuchtend rot verfärbt. Ähnlich wie in einem Klostergarten sind die Beete von allen Seiten zugänglich. In ihnen wachsen Gemüse neben einheimischen Wildstauden und ausgewählten Zierpflanzen wie dem architektonisch wirkenden Brandkraut Phlomis russeliana oder den tanzenden Blüten des Patagonischen Eisenkrauts Verbena bonariensis.

Plain text
Um die Menschen für die Naturgartenidee zu begeistern, beginne ich mit kleinen Dingen. Danach sind sie offen für mehr.
Source
Samuel Glauser

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Lebensbereiche im Kontrast

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Am milden Jura-Südfuss fühlen sich im durchlässigen, trockenen Mergel mediterrane Duftpflanzen wie Thymian, Rosmarin und Gamander wohl. In den Beeten gedeihen Pfirsichblättrige Glockenblume, Römische Kamille und die filigrane Ästige Graslilie. An der wechselfeuchten Schnittstelle zum Teich taucht immer mal wieder Spontanvegetation wie Sumpf-Vergissmeinnicht und Huflattich auf.

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Blüte von Echtem Pfeilkraut Sagittaria sagittifolia, Bild: Benedikt Dittli
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Blüte von Echtem Pfeilkraut Sagittaria sagittifolia, Bild: Benedikt Dittli

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Zu Bioterra gehören schweizweit über 70 zertifizierte Naturgarten-Fachbetriebe, die Sie dabei unterstützen, einen Natur- bzw. Biogarten anzulegen und zu unterhalten. Unsere Betriebe sind darauf spezialisiert, Mosaike aus verschiedenen Lebensräumen zu schaffen, in denen sich Mensch, Tier und Pflanze gleichermassen zu Hause fühlen. 

Den hier porträtierten Garten hat Samuel Glaser geplant. Eine Ausbildung als Landschaftsgärtner, gefolgt von verschiedenen Weiterbildungen wie dem Lehrgang Naturnaher Garten- und Landschaftsbau, bildet die Basis. Seit 2001 führt er seinen eigenen Naturgartenfachbetrieb in Hermrigen BE. Zur Website.

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