Die Gestaltungsideen für diesen Garten kamen vom Besitzerpaar. Der Naturgartenplaner setzte sie baulich um und sorgte für die Biodiversität. So gestalten unsere Naturgarten-Profis - eine vorher/nachher-Geschichte aus der Januar/Februar-Ausgabe 2023 des Magazins «Bioterra».
Von Carmen Hocker
Bilder: Andreas Kessler, Ruth Menzi

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Ausgangslage
Vor dem Riegelhaus im Zürcher Weinland erinnert ein mit Trockenmauern verkleideter Miststock an das landwirtschaftliche Erbe. Als das Besitzerpaar 2013 den Umschwung umgestalten liess, war die Nutzung bereits auf die Freizeit ausgerichtet. Hinter dem Haus gab es einen Gemüsegarten und eine Beerenanlage. Da ein grösserer Sitzplatz fehlte, wirkte der Aussenraum wenig einladend.

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Das Projekt
Beim ersten Besuch wurde Gartenplaner Andreas Kessler klar, dass die Kunden bereits konkrete Vorstellungen von ihrem neuen Garten hatten. Es gab sogar schon eine detaillierte Handskizze (oben), wie das Grundstück künftig aufgeteilt werden sollte. Die bauliche und pflanzliche Umsetzung wurde gemeinsam entwickelt, mit Schwerpunkt auf Förderung der Biodiversität.
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Verbindendes Element
Heute wird der Kiesplatz am Haus halbkreisförmig von einer Trockenmauer eingefasst, mit Schroppen aus Rorschacher Sandstein. So entstand ein ebener, grosszügiger Sitzplatz. Die Mauer verbindet die verschiedenen Kulturräume und erweitert den Aussenraum: Mit Kissen bestückt wird sie zur Sitzmauer, zum Begegnungsort an der Feuerstelle. Eidechsen und Spinnen nutzen die Fugen und Ritzen als Rückzugsort.

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Geliebter Bauerngarten
Der Grossteil des Hangs ist naturnah mit heimischen Gehölzen und Wiesenblumen bepflanzt. Aufgrund des nährstoffreichen Bodens mit der fürs Mittelland typischen «Fromental»-Mischung. Bestehende Obstbäume wie Zwetschge und Apfel wurden erhalten. Blickfang ist der Bauerngarten mit Fingerhut, Iris, Glockenblumen und Rosen, den die Besitzerin selbst angelegt hat und pflegt. Abgestützt wird er von zwei Trockenmauern, deren Krone mit einheimischem Mauerflor bepflanzt ist.

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Nützlinge und Schädlinge
Durch die Demeter-Ausbildung hat Andreas Kessler ein umfassendes Naturverständnis. Ohne vielfältige Biodiversität ist für ihn weder biologische Landwirtschaft möglich noch ein Naturgarten. Nutzniesser der hohen Artenvielfalt an Pflanzen sind Vögel, Insekten und Amphibien – und schlussendlich der Mensch und seine Nutz- und Zierpflanzenkulturen.

Zu Bioterra gehören schweizweit über 70 zertifizierte Naturgarten-Fachbetriebe, die Sie dabei unterstützen, einen Natur- bzw. Biogarten anzulegen und zu unterhalten. Unsere Betriebe sind darauf spezialisiert, Mosaike aus verschiedenen Lebensräumen zu schaffen, in denen sich Mensch, Tier und Pflanze gleichermassen zu Hause fühlen.
Den hier porträtierten Garten hat Andreas Kessler zusammen mit dem Besitzerpaar gestaltet. Kunstgewerbeschule, Ausbildung zum Demeter-Landwirt und Lehrgang Naturnaher Garten- und Landschaftsbau sind Stationen auf seinem Weg. Seit 2000 schafft er naturnahe Lebensräume für Mensch und Tier in Schaffhausen. naturgärtner.ch
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