Busch-Rose

Wilde Königinnen

Wildrosen sind nicht nur eine Augenweide, sie ziehen auch Leben an. Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Von Christine Kunovits - ein Artikel aus der Mai/Juni-Ausgabe der Zeitschrift «Bioterra». 

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Ob einzeln im Beet als Solitärstrauch, als rankende Kletterpflanze oder gar als Hecke zum Sichtschutz – einheimische Wildrosen machen sich überall gut, auch in kleinen Gärten oder auf dem Balkon. So vielfältig sie in ihrer Verwendung sind, so vielen Tieren dienen diese Gehölze als Nahrung, Schutz oder Nistplatz. Konkret laben sich Hummeln, Schwebfliegen, Wild- und Honigbienen sowie der Rosenkäfer am reichhaltigen Pollenangebot der Blüten. Blattschneiderbienen nutzen – wen wunderts – die Blätter zum Nestbau. Und Vögel – an die 30 Arten – holen sich im Herbst die Hagebutten von den Ranken. Gute Gründe also, sich diese heimischen Gewächse in den Garten oder im Topf auf Balkon oder Terrasse zu holen. Auch, weil der Bestand einiger der «wilden Königinnen der Blumen» in der freien Natur stark zurückgegangen ist und der Tierwelt somit eine wichtige Nahrungsquelle fehlt.

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Astride Tanner, Inhaberin der Bioterra-Biogärtnerei AstrantiAs, zieht seit 2009 in Schindellegi SZ über 30 verschiedene Arten aus heimischem Saatgut auf. Teils stammt dieses aus Muttergärten, teils
aus Wildsammlungen. Ihre Tipps zur Pflanzung und Pflege.

Die Wildrosen mögen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Damit sie in Beet und Topf gut anwachsen und später gesund gedeihen, gilt es Folgendes zu beachten:

Substrat 

Wohl ist es den Wildgehölzen in normalem Naturboden. Sie schätzen zur Stärkung eine Kompostbeigabe. Auf keinen Fall Rosenerde verwenden! Dieses für Zuchtrosen mit viel Dünger angereicherte Substrat ist für Wildrosen ungeeignet. Werden sie darin gesetzt, kommen sie nicht zum Blühen, sondern schiessen in die Höhe. Astride Tanner: «Unsere Wildrosen sind pflegeleicht, schlagen in kalkhaltigen wie sauren Böden Wurzeln. In letzteren entwickeln sie sich etwas langsamer.» 

Pflanzung 

Gesetzt wird die Wildrose im Garten in ein ausgehobenes Pflanzloch, das gleich breit und 1½-mal so tief ist wie der Topf, in dem sie geliefert wird. Danach wird die Erde, wie bei allen Pflanzen, gut angedrückt und anschliessend eingeschwemmt. Wichtig: Das Wurzelwerk muss vollständig bedeckt sein. «Wildrosen brauchen in den ersten zwei Wochen nach der Pflanzung eine regelmässige Wasserbeigabe. Danach kann man sie sich selbst überlassen», versichert Astride Tanner. Späteres Giessen empfiehlt sie nur bei extremen, längeren Trockenperioden von mehr als einem Monat oder bei Wildrosen, die in Töpfe gesetzt wurden.

Rückschnitt

Im Gegensatz zu Zuchtrosen müssen ihre wilden Vorfahren nicht jedes Jahr gestutzt werden. Sofern sie aber Wege behindern, empfiehlt sich alle paar Jahre im Spätwinter ein Auslichtungsschnitt. «In diesen Fällen entfernt man die äussersten Triebe in Bodennähe, lässt aber drei in der Mitte stehen, da Wildrosen am zweijährigen Holz zum Blühen kommen und so die Triebe in der Mitte im Folgejahr Blüten tragen werden», erklärt die Wildrosenfachfrau weiter. 

Wer diese Tipps beherzigt, wird sich lange an den wilden Königinnen und ihrem tierischen Hofstaat erfreuen.

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