Der Klimawandel wirkt sich auch auf unsere Gärten aus. Vor allem die zunehmenden Hitze- und Trockenperioden setzen manch angestammtem Gewächs zu. Mit Etagenkultur und hitzetoleranten Pflanzen können Sie den Garten fit machen für heisse Zeiten.
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Mit Etagenpflanzung Mikroklima schaffen
Eine Möglichkeit, mit zu viel Hitze und sommerlicher Trockenheit umzugehen, ist die Pflanzung von Obstgehölzen und die Schaffung von Etagen. Die oberste Schicht bilden Obstbäume, zum Beispiel ein Apfelbaum. Darunter gedeiht Beerenobst, das Halbschatten verträgt, wie Himbeeren. Die unterste Schicht bilden schattenverträgliche Pflanzen wie Walderdbeeren, Meerrettich und Waldmeister. So kann auf mehreren Etagen geerntet werden. Die Pflanzen werden leicht beschattet und vor Wind geschützt. Das abfallende Laub trägt zum Aufbau einer lebendigen Humusschicht bei. Die zwischen solchen Etagenbeeten liegenden, sonnigen Beete profitieren ebenfalls vom so geschaffenen Mikroklima.
Schattenspender Indianerbanane
Ein guter Schattenspender auch die aus Nordamerika stammende Indianerbanane Asimina triloba (rechts im Bild). Mit einer Höhe von 2,5 bis 3 m Höhe und ihrem dichten Blätterdach schützt sie kleinere Sträucher wie Stachelbeeren vor Sonnenbrand. Zudem sind die Früchte der Indianerbanane ein wahrer Leckerbissen.
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Die Hecht-Rose mag’s heiss
Anspruchslose Arten wie die heimische Hecht- Rose Rosa glauca sind ein guter Tipp für trockene Standorte. Der Pflanze ist es zudem in mageren Böden wohl, und sie ist mit ihren rötlich-blau bereiften Blättern und den rosa Blüten ein Hingucker. Im Herbst färben sich ihre Blätter gelb bis orangerot. Eine winterliche Zier und beliebtes Vogelfutter sind auch ihre leuchtend roten Hagebutten. Da diese relativ hart sind, eignen sie sich weniger für Konfitüre. Rosen gehören zu den Tiefwurzlern und können darum tiefere Bodenschichten erschliessen. So kommen sie auch mit anhaltender Trockenheit gut zurecht.
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Klimagewinner Baumnuss
Ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum und in Kleinasien zu Hause, kommt die Baumnuss Juglans regia mit heissen, trockenen Sommern gut zurecht. Bis jetzt wuchs sie bei uns vor allem in milden Weinbauregionen und im Tessin, da sie empfindlich ist gegenüber Winterkälte und Spätfrösten. Doch neuerdings werden dem Baum von Fachleuten auch gute Wachstumsbedingungen für Lagen vorausgesagt, die bisher zu kalt waren. Die Baumnuss schlägt sowohl frei wachsend als auch in Gärten Wurzeln.
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Tipp vom Biogärtner: Die warzige Wolfsmilch
Die Samen, aus denen wir diese einheimische Wildstaude bei uns kultivieren, stammen ursprünglich aus dem Randengebiet im Kanton Schaffhausen. Euphorbia verrucosa mag es trocken und sonnig, wächst aber auch am Gehölzrand, sowohl in nährstoffarmen wie humos durchlässigen Böden. Je magerer der Standort ist, desto kompakter bleibt sie. Die leicht giftige Pflanze ist kurzstielig, wurzelt tief, steht gut und wird zwischen 20 und 40 cm hoch. Mit Hitzeperioden kommt sie prima zurecht. Im April leuchten ihre zitronengelben Hochblätter. Zudem gehört diese von Insekten sehr geschätzte Wolfsmilch-Art zu den Wild- stauden, die auch im Topf gut gedeihen.
Wird sie nach der ersten Blüte im Frühling sofort zurückgeschnitten, blüht sie im Spätsommer ein zweites Mal. Versamen tut die Warzige Wolfsmilch einfach. Hat sie sich einmal im Garten eingenistet, bleibt sie diesem treu.
Ein Tipp von Michael Moser von der Wildstaudengärtnerei Patricia Willi, Eschenbach LU, wildstauden.ch
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