Sie entfalten ihr intensives Duftbouquet erst in der Abenddämmerung. Zur Freude nachtaktiver Falter, für die Nachtblüher eine wichtige Nahrungsquelle bilden.
Von Ute Studer
Bild: Reseda odorata von Syringa
Tagsüber sind die Nachtblüher eher unattraktiv und geruchlos. Erst wenn die Sonne sinkt und die Dämmerung anbricht, offenbaren die Blüten ihren süsslichen Wohlgeruch und ihre Leuchtkraft. Nachtdufter verleihen dem Garten den Reiz, die Natur auch am Abend, wenn die Farbenpracht der Tagblüher erloschen ist, zu geniessen. Wobei diese Blütenparfums nicht primär für menschliche Nasen produziert werden. Sondern für Nachtfalter, welche die Pflanzen bestäuben. Die Insekten werden von den meist sehr intensiven Duftkompositionen über ihren Geruchssinn angelockt. Dies, damit sie sich am reichlich angebotenen Pflanzennektar laben und mit den an den Brusthaaren hängenbleibenden Pollen die Blüten bestäuben. Um die Falter auch optisch anzulocken, schmücken sich die Nachtblüher meist mit hellen Blütenfarben, da diese nachts vom Restlicht oder vom fahlen Mondleuchten reflektiert werden. Die waagrechte oder gesenkte Stellung der Blüten ermöglicht es den Insekten, die Blüten von der Seite her anzufliegen, um an den Nektar zu gelangen. Nachtfalter – sie machen übrigens mehr als 95 % der heimischen Schmetterlingsarten aus – sind wegen ihres schwindenden Lebensraumes und der wachsenden Zahl künstlicher Lichtquellen stark gefährdet. Mit Nachtblühern wie zum Beispiel Duftreseden Reseda odorata (Bild), Bauerntabak Nicotiana alata oder Sterngladiolen Gladiolus callianthus, können wir Schwärmer, Spanner und Eulenfalter bei der Nahrungssuche unterstützen.
Über die Eigenschaften verschiedener Nachtdufter lesen Bioterra-Mitglieder in der Mai/Juni-Ausgabe 2022 des Magazins (s. 35 – einloggen, um auf das eMagazin zuzugreifen).
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