Gestalteter Naturgarten, Bild: Benedikt Dittli

Lebensader im Rosengarten

Verbindend ist der Bachlauf im Garten einer Überbauung in Stäfa ZH. Gleichzeitig schafft er auch verschiedene Lebensräume und Privatsphäre. So gestalten unsere Naturgarten-Profis - eine vorher/nachher-Geschichte aus der November/Dezember-Ausgabe 2023 des Magazins «Bioterra».

Text: Carmen Hocker
Bilder: Benedikt Dittli, zvg

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Garten vor der Umgestaltung

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Ausgangslage

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Am Anfang einer Gartengestaltung steht normalerweise die Betrachtung der Topografie. Hier war dies anders. Denn es gab kein vorhandenes Gelände: Der zukünftige Garten der Überbauung «Rosengarten» sollte auf dem Dach der Tiefgarage entstehen. Die Höhe des aufgebrachten Substrats variiert zwischen 20 cm an der tiefsten Stelle im Bachbereich und knapp 1 m am Rand.

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Plan der Umgestaltung von Felix Meier
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Plan: Felix Meier

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Das Projekt

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Rund ein Dutzend altersgerechte Eigentumswohnungen umfasst die Überbauung in Stäfa ZH. Das Ehepaar, dem das Land gehörte und das jetzt selbst dort wohnt, wünschte sich eine einheitliche Gestaltung mit öffentlichen und privaten Bereichen. Die Bepflanzung der rund 1000 m2 grossen Fläche ist überwiegend einheimisch, wobei neben Wildrosen einige öfter blühende Zuchtrosen über Monate farbliche Akzente setzen.

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Eine fliessende Trennlinie

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Die Idee eines Bachlaufs sicherte Felix Meier den Auftrag. Sein Konzept überzeugte Architekt und Bauherrschaft gleichermassen. Die Gestaltung ist offen und ermöglicht dennoch Privatsphäre. Links des Bachlaufs gibt es am Haus individuelle Terrassen, rechts davon können sich alle zum Nachbarschaftsplausch treffen, zum Beispiel unter der Pergola, die von der Edelrose ‘Climbing Mrs. Pierre S. du Pont’ berankt wird.

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Gestalteter Naturgarten, Bild: Benedikt Dittli

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Die Natur als Vorbild: Lebensräume für Flora und Fauna, in denen auch der Mensch aufblüht.
Source
Felix Meier

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Stetig im Fluss

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Eine Herausforderung war es, einen künstlichen Bachlauf so zu bauen, dass er wie ein natürliches Gewässer wirkt. Die Basis bildet eine Teichfolie, deren Ränder mit Steinen und Kies modelliert und mit blühenden Sumpfpflanzen, Binsen und Kolben bepflanzt wurden. Daran anschliessend folgt auf magerem Substrat ein Trockenstandort mit Blumenwiese.

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Gestalteter Naturgarten, Bild: Benedikt Dittli

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Partnerschaftlich

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Wegen der Grösse des Projekts wurde der ehemalige Mitarbeiter und Ostschweizer Teichspezialist Werner Looser hinzugezogen (gaertenundmehr.ch). Zum Aufstauen gibt es mehrere Engstellen. Über Kiesfilter fliesst das Wasser im unteren Weiher zur Pumpe, um am anderen Ende über einen Wasserfall wieder in den Bach zu plätschern.

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Gestalteter Naturgarten, Bild: Benedikt Dittli
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Der Wasserfall am oberen Bachlauf

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Gemeinsam gärtnern

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Die Initialbepflanzung erfolgte 2012 durch das Biorana-Team. Anschliessend wurde die Unterhaltsgruppe, die sich aus Freiwilligen der Überbauung zusammensetzt, in der Pflege der Rosen und einheimischen Wildstauden geschult. Seither sind es diese Gärtnernden, die sich um den artenreichen Umschwung kümmern. Auch dadurch ist ein enges Verhältnis zum Garten entstanden. Der Aussenraum wird als wesentlicher Lebensraum betrachtet, die Fluktuation ist gering.

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Zu Bioterra gehören schweizweit über 80 zertifizierte Naturgarten-Fachbetriebe, die Sie dabei unterstützen, einen Natur- bzw. Biogarten anzulegen und zu unterhalten. Unsere Betriebe sind darauf spezialisiert, Mosaike aus verschiedenen Lebensräumen zu schaffen, in denen sich Mensch, Tier und Pflanze gleichermassen zu Hause fühlen. 

Den hier porträtierten Garten hat Felix Meier geplant. Er ist diplomierter Biologe und Naturgartengestalter NGL. «Biorana» war der erste Naturgartenfachbetrieb im Kanton Zürich, gegründet 1984. Über Jahre arbeitete er auch als Biologielehrer und Dozent an der ZHAW Wädenswil.

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