Einheimische Pflanzen bieten vielfältige Nahrung für Insekten und Schmetterlingsraupen. Im Bioterra-Shop gibt es solche Blütenstauden aus der Biogärtnerei Eulenhof in Möhlin AG, die jetzt in die Erde kommen.
Von Ute Studer
Gaukelnde Schmetterlinge, summende Bienen, brummende Hummeln, schwirrende Schwebfliegen und krabbelnde Käfer – sind diese Insekten an einem Ort zu finden, gehts der Umwelt gut. In der freien Natur wird diese Idylle leider immer seltener. Grund genug, im Garten oder auf dem Balkon mit einheimischen Stauden Abhilfe zu schaffen. Mit den einheimischen Blütenstauden unseres Angebotes finden viele Insekten ein breites Nahrungsspektrum, und so nebenbei werden auch potenzielle Bestäuber für unsere Obst- und Gemüsepflanzen in den Garten gelockt. Blühende Pflanzen leben mit Insekten in einer perfekten Symbiose. Nektar und Pollen werden von den Pflanzen als Nahrung zur Verfügung gestellt, und im Gegenzug dazu bestäuben die Insekten die Pflanzen und sichern dadurch deren Fortbestand. Fällt eine Seite aus, sterben beide. Aber nicht zuletzt brauchen die Raupen unserer wunderschönen Sommervögel zusätzlich Blätter von Pflanzen zum Knabbern. Insekten erfüllen im Garten viele wichtige Aufgaben und sind zudem Nahrung für Vögel, Kleinsäuger und Amphibien. Neben Nahrungspflanzen brauchen die Krabbeltiere aber auch Nistmöglichkeiten, um ihre Art zu erhalten, und natürlich erscheinen sie nur, wenn sie in der näheren Umgebung bereits natürliche Habitate bevölkern.
Wir bieten einheimische Blütenstauden mit einem reichen Nahrungsangebot für viele Insekten an.
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Duftlauch und Lichtnelke für feuchten Standort
Schon der Name lässt den zarten, honigartigen Duft erahnen, den die seltene Lauchart mit den pastelllilarosa Blüten verströmt. Der Wohlriechende Lauch Allium suaveolens öffnet seine Blüten von August bis September auf Sumpfwiesen und an den Ufersäumen fliessender Gewässer. Die Blüten sind richtige Insektenmagnete für Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Die Lauch-Maskenbiene ist sogar nur auf Lauchgewächse spezialisiert. Die Blätter des Duftlauchs sind essbar und können als mild-würziger Schnittlauch-Ersatz dienen. Auch die von April bis Juni rosa blühende Kuckucks-Lichtnelke Silene flos cuculi (Bild) liebt es eher feucht bis wechselfeucht. Die Bestäubung ihrer langen Röhrenblüten kann nur durch langrüsslige Insekten erfolgen. Sie wird von 11 Schmetterlingsarten als Nektar- oder Raupenfutterpflanze benutzt, so auch vom Zitronenfalter. Wildbienen sammeln zudem dort Pollen.
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Storchschnabel und Haarstrang mit langer Blütezeit
Der Pyrenäen-Storchschnabel Geranium pyrenaicum zeigt seine kleinen, zarten, lila Blüten von April bis in den Spätherbst, nach sommerlichem Rückschnitt. Wildbienen, besonders Hummelarten, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Käfer, bestäuben die Blüten. Eine weitere interessante Insektenweide mit langer Blütezeit von Juni bis September ist der Raibler Haarstrang Peucedanum austriacum subsp. rablense. Die weissen, luftigen Blütenwolken locken viele Wildbienenarten, Käfer und Schwebfliegen an. Insgesamt sammeln 27 Arten von Wildbienen, darunter viele Sandbienen, und 74 Schwebfliegenarten Nektar und Pollen. Die Raupen des Schwalbenschwanzes und zwei weiterer Schmetterlingsarten ernähren sich von den Blättern. Das filigrane, hellgrüne, gefiederte Laub ist jedoch nicht nur für Raupen attraktiv, sondern bildet auch in der Staudenrabatte einen Blickfang.
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Sterndolde und Echte Betonie als Sommerblüher
Die zierlichen, weiss-rosafarbigen Blütendolden der Grossen Sterndolde Astrantia major mit den in der Mitte erscheinenden Knöpfchenblüten und dem perfekten Strahlenkranz der Hochblätter wirken wie kleine Nadelkissen. Die aussergewöhnlich anmutigen Blüten, die wie kleine Kunstwerke auf den Stängeln thronen, erscheinen von Juni bis August. Zwar ist der Blütenbesuch auf der Sterndolde eher spärlich, aber es findet sich dafür die ganze Bandbreite von 27 Wildbienenarten, 51 Schwebfliegen, Käfern und Schmetterlingen ein. Hauptbestäuber sind Käfer. Für die Raupen des Brustwurz- Blütenspanners sind hingegen eher die Blätter interessant. Auch sehr zahlreich sind die Blütenbesucher der rosa blühenden Echten Betonie Stachys officinalis. Die einheimische Heilpflanze mit den rosavioletten Lippenblüten, die in Quirlen um die Stängel stehen, blüht von Juni bis in den August. Den Nektar holen sich Honigund Wildbienen sowie Schmetterlinge und Schwebfliegen. Für den Pollen interessieren sich 41 Arten von Wildbienen, von denen 3 sogar auf die Echte Betonie spezialisiert sind, darunter die Frühe Ziest-Schlürfbiene. Sechs Raupenarten ernähren sich von den Blättern der Pflanze. Und als hübsche Gaukler besuchen einige Dickkopffalter, die Spanische Fahne, der Zitronenfalter, der Grosse Waldportier und der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling die Blüten zum Nektarsaugen.
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