P S R - G A R T E N Der Samenstand einer Zinnie. Samenkapseln vom Schlafmohn. 16 B I O T E R R A 6 / 2 0 1 8 Wichtig ist, dass Saatgut nur von gesunden, kräftigen Pflanzen entnommen wird, welche in Geschmack und Aussehen dem Sortenbild entsprechen. Tipps und Tricks VERMEHREN – ABER RICHTIG · Die Vermehrung von Saatgut gelingt nur mit samenfesten, offen abblühenden Sorten. Diese geben ihre Eigenschaf- ten zuverlässig und kontinu- ierlich an ihre Nachkommen weiter. Saatgut von Hybridsor- ten, ( F1-Saatgut) hingegen ist unfruchtbar oder vererbt seine Merkmale nicht an die nächste Generation. Bei Saatgut von Pro Specie Rara, Sativa Rheinau, Artha Samen oder Zollinger Bio wird garantiert, dass es samenfest ist. braucht Abstände von mindes- tens 300 m bei windbestäubten und mindestens 150 m bei insektenbestäubten Arten. Weil dies im Hausgarten wenig realistisch ist, müssen solche Pflanzen während der Blüte mit einem Zelt geschützt und mit eingesetzten Insekten befruchtet werden. Zeitver- setztes Pflanzen, damit die Sorten nicht gleichzeitig blühen, geht bei kurzlebigen Kulturen wie Spinat oder Nüsslisalat. · Die grösste Herausforderung · Zweijährige Pflanzen wie beim Versuch, eine Sorte zu erhalten, ist das Verhindern von Fremdbestäubung, also das Einkreuzen von anderen Sorten der gleichen Art oder von Wildformen. So gehören Zucchini Cucurbita pepo und Riesenkürbis Cucurbita maxima zwar zur gleichen Gattung Cucurbita, aber nicht zur gleichen Art und können sich somit nicht verkreuzen. Hingegen sind Zucchini, Patisson und Ölkürbis alles Sommerkürbisse Cucurbita pepo. Sie können sich verkreuzen, auch wenn sie unterschiedliche Sortennamen tragen. Ausnahmen sind Paprika und Bohnen, die sich mit anderen Arten der gleichen Gattung verkreuzen können. Daher sollten, wenn Fremd- befruchter angebaut werden, weder im eigenen noch in den Nachbarsgärten andere Sorten der gleichen Art stehen. Es Karotten, Pastinaken, Kohlrabi, Weisskohl etc. müssen über den Winter gelagert und im Frühjahr neu ausgepflanzt werden. Überwinterung frostfrei, aber kühl (1 bis 5 °C) und ganz dunkel. Wöchentlich auf Fäulnis kontrollieren. · Saatgut nur gesunden, kräftigen Pflanzen entnehmen, welche in Geschmack und Aussehen dem Sortenbild entsprechen. · Reife Samen sind hart und nicht mehr grün, meist braun oder schwarz. Fruchtgemüse ändert auch die Farbe. Die reifen Samen von Korb- und Doldenblütlern fallen beim Schütteln von selber heraus. · Lagerung von Samen: dunkel, kühl und möglichst trocken, am besten in luftdichten Gläsern, vor Mäusen geschützt. F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I